Werden die Karten der CT-Koronarangiographie mit der FFRCT neu gemischt?

Zusammenfassung Die koronare Computertomographie-Angiographie (CCTA) besitzt, insbesondere aufgrund ihres hohen negativen prädiktiven Werts und der hohen Sensitivität, bereits einen hohen Stellenwert in der Primärdiagnostik der koronaren Herzkrankheit (KHK) bei allerdings limitierter Spezifität. Inv...

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Published inHerz Vol. 45; no. 5; pp. 431 - 440
Main Authors Gutberlet, Matthias, Krieghoff, Christian, Gohmann, Robin
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.08.2020
Springer Nature B.V
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ISSN0340-9937
1615-6692
DOI10.1007/s00059-020-04944-w

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Summary:Zusammenfassung Die koronare Computertomographie-Angiographie (CCTA) besitzt, insbesondere aufgrund ihres hohen negativen prädiktiven Werts und der hohen Sensitivität, bereits einen hohen Stellenwert in der Primärdiagnostik der koronaren Herzkrankheit (KHK) bei allerdings limitierter Spezifität. Invasiv lässt sich die Spezifität der Herzkatheteruntersuchung (HKU) mit der „fractional flow reserve“ (FFR) mittels Nachweises der hämodynamischen Relevanz einer morphologisch nachgewiesenen Koronarstenose gut erhöhen. Neue, entweder auf „computational fluid dynamics“ (CFD) oder „machine learning“ (ML) basierende, nicht-invasive Methoden der FFR-Bestimmung in der CT (FFR CT ) zeigen vielversprechende Ergebnisse. Die Möglichkeit des Einsatzes der CCTA wird aber v. a. von der Bildqualität und der Möglichkeit einer guten Segmentierung der Koronararterien bestimmt, die in 7–12 % der CCTA für die Anwendung der FFR CT nicht ausreicht, obwohl eine rein morphologische Beurteilung meist möglich ist. Beim Verschluss eines Koronargefäßes, z. B. zur Beurteilung des Kollateralflusses, kann die FFR CT ebenfalls nicht angewendet werden. Die FFR CT ist somit allein kein „game changer“ bei der Diagnose der chronischen KHK („chronic conorary syndrome“, CCS), sondern vielmehr ist es der ergänzende Einsatz zur CCTA bei nicht eindeutigen Fällen. Außerdem gibt es bisher nur einen kommerziellen Anbieter der FFR CT , bei dem die Analyse zeitlich verzögert („off-site“) erfolgt, was den akuten Nutzen bisher noch einschränkt. Es gibt allerdings auch On-site-Lösungen, die jedoch bisher nur für wissenschaftliche Zwecke und nicht klinisch eingesetzt werden dürfen. Eine sinnvolle Ergänzung zur rein morphologischen Beurteilung stellt die FFR CT aber auf jeden Fall dar. Wenn On-site-FFR CT -Lösungen auch kommerziell verfügbar sind, werden sie die Wertigkeit der CCTA im klinischen Alltag zur Primärdiagnostik des CCS in jedem Fall noch weiter erhöhen helfen.
Bibliography:ObjectType-Article-1
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ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-020-04944-w