Empirisch-kriterienorientierte Analyse des fachdidaktischen Wissens angehender Physiklehrkräfte Welche inhaltlichen Strukturen zeigen sich über unterschiedliche Projekte hinweg?
In den letzten Jahren wurde das Professionswissen (angehender) Lehrkräfte intensiv untersucht. Neben Aussagen zur inneren Struktur liegen auch Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen Professionswissen, Performanz in prototypischen Handlungssituationen sowie Unterrichtserfolg vor. In diesen Analyse...
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| Published in | Unterrichtswissenschaft |
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| Main Authors | , , , , , |
| Format | Journal Article |
| Language | German |
| Published |
15.04.2024
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| ISSN | 0340-4099 2520-873X |
| DOI | 10.1007/s42010-024-00200-w |
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| Summary: | In den letzten Jahren wurde das Professionswissen (angehender) Lehrkräfte intensiv untersucht. Neben Aussagen zur inneren Struktur liegen auch Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen Professionswissen, Performanz in prototypischen Handlungssituationen sowie Unterrichtserfolg vor. In diesen Analysen hat sich gezeigt, dass insbesondere dem fachdidaktischen Wissen eine zentrale Rolle zukommt. Es mangelt bisher jedoch an empirisch fundierten Beschreibungen von Niveaustufen des fachdidaktischen Wissens. Zwar liegen einzelne Vorschläge vor, diese sind jedoch entweder empirisch nicht fundiert oder post hoc generiert, so dass unklar ist, inwieweit die Beschreibung der Ausprägungen auch außerhalb der jeweiligen Projektkontexte anwendbar ist. Der vorliegende Artikel stellt eine projektübergreifende Analyse des fachdidaktischen Wissens mithilfe zweier Ansätze zur Bildung von Niveaustufen vor. Dazu werden Niveaumodelle mit Daten zum fachdidaktischen Wissen aus zwei Projekten (
$$N=427$$
N
=
427
und
$$N=779$$
N
=
779
) mithilfe des Scale-Anchoring-Verfahrens sowie eines regressionsanalytischen Ansatzes auf Basis eines Modells hierarchischer Komplexität erstellt. Das Scale-Anchoring-Verfahren liefert Niveaubeschreibungen, die sich zwar bezüglich fachlicher und fachdidaktischer Inhalte unterschieden, aber Parallelen bezüglich lernpsychologisch interpretierbarer Operatoren zeigten. Projektübergreifend deuteten die Ergebnisse daraufhin, dass sich das fachdidaktische Wissen in niedrigen Ausprägungen auf reproduktive Aspekte beschränkt, in höheren Ausprägungen aber kreative und evaluierende Elemente hinzukommen. Das Modell hierarchischer Komplexität zeigte sich nur für einen der Datensätze als geeignet, um ein Niveaumodell abzuleiten und konnte daher für projektübergreifende Analysen nicht weiter genutzt werden. Nichtsdestotrotz lieferte die projektübergreifende Analyse mithilfe des Scale-Anchoring-Verfahrens kontextunabhängige Beschreibungen von Ausprägungen des fachdidaktischen Wissens und ermöglicht so erste Schritte in Richtung eines empirisch fundierten, inhaltlich reichhaltigen Assessments, welches über eine Einordnung mittels eines Scores hinaus geht.
In recent years, the professional knowledge of (pre-service) teachers has been intensively investigated. In addition to statements regarding its internal structure, there are also findings on the relationship between professional knowledge, performance in prototypical action situations, and teaching effectiveness. These analyses have shown that pedagogical content knowledge plays a central role. However, there is still a lack of an empirically grounded description of competency levels of pedagogical content knowledge. There have been some individual proposals, though they are either not empirically grounded or post hoc generated, leaving the extent to which the descriptions of such levels are applicable outside the specific project contexts unclear. This article presents a cross-project analysis of pedagogical content knowledge using two approaches to establish levels of proficiency. Therefore, level models were constructed based on data regarding pedagogical content knowledge from two projects (
$$N=427$$
N
=
427
and
$$N=779$$
N
=
779
) using the Scale-Anchoring procedure and a regression-analytical approach based on a model of hierarchical complexity. The Scale-Anchoring procedure provided level descriptions that, despite differences in subject matter and pedagogical content, exhibited parallels in terms of operators that are interpretable in terms of learning psychology. Across projects, the results indicated that pedagogical content knowledge in low levels is limited to reproductive aspects but incorporates creative and evaluative elements in higher levels. The model of hierarchical complexity turned out to be properly applicable only for one of the datasets and thus could not be further utilized for cross-project analyses. Nevertheless, the cross-project analysis using the Scale-Anchoring procedure provided context-independent descriptions of levels of pedagogical content knowledge, thus enabling initial steps towards an empirically grounded, conceptually rich assessment that goes beyond solely preparing a quantitative score. |
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| ISSN: | 0340-4099 2520-873X |
| DOI: | 10.1007/s42010-024-00200-w |