Sandwiched“ zwischen Ein- und Dreikammer-ICD: Brauchen wir den Zweikammer-ICD überhaupt noch?
Zusammenfassung Nachdem unter Zweikammer-ICDs bei Herzinsuffizienz eine höhere Rate unerwünschter Ereignisse als bei Einkammersystemen gefunden und gleichzeitig die Bedeutung der Vermeidung rechtsventrikulärer Stimulation bzw. der Erfolg einer biventrikulären Stimulation in zahlreichen Studien dokum...
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| Published in | Herzschrittmachertherapie & Elektrophysiologie Vol. 19; no. Suppl 1; pp. 14 - 24 |
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| Main Author | |
| Format | Journal Article |
| Language | German |
| Published |
Dordrecht
D. Steinkopff-Verlag
01.12.2008
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| Subjects | |
| Online Access | Get full text |
| ISSN | 0938-7412 1435-1544 |
| DOI | 10.1007/s00399-008-0606-0 |
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| Summary: | Zusammenfassung
Nachdem unter Zweikammer-ICDs bei Herzinsuffizienz eine höhere Rate unerwünschter Ereignisse als bei Einkammersystemen gefunden und gleichzeitig die Bedeutung der Vermeidung rechtsventrikulärer Stimulation bzw. der Erfolg einer biventrikulären Stimulation in zahlreichen Studien dokumentiert wurden, stellt sich die Frage, wozu Zweikammer-ICD-Systeme gebraucht werden. Die Einführung dieser Systeme war von Erwartungen an eine Verbesserung der Hämodynamik bei Patienten mit Bradykardie, eine Reduktion des Auftretens von Vorhofflimmern, eine Reduktion der Häufigkeit inadäquater Therapien und bradykardieabhängiger ventrikulärer Tachyarrhythmien begleitet.
Der Einsatz von Einkammer-ICDs erscheint bei Patienten mit (Sinus-)Bradykardie und Herzinsuffizienz problematisch, da bei einem nicht unerheblichen Teil eine Verschlechterung ihrer Herzinsuffizienz i. S. eines Schrittmachersyndroms zu befürchten ist. Auch wenn dieser Anteil so gering ist, dass er in großen Studien keine statistische Signifikanz erreichte, ist klinisch (und ökonomisch) auch ein geringer Anteil hämodynamisch verschlechterter Patienten nicht zu tolerieren. Da weiterhin die Entwicklung einer Bradykardie oder symptomatischen chronotropen Inkompetenz (z. B. unter Amiodaron) im Einzelfall schlecht vorhersehbar ist, sind Überlegungen, die Indikation zum Zweikammersystem großzügig zu stellen, berechtigt. Entscheidend ist hierbei die konsequente Vermeidung unnötiger rechtsventrikulärer Stimulation.
Von besonderer Bedeutung sind die überlegenen Möglichkeiten des Zweikammer-ICD, inadäquate Therapien zu vermeiden, die gute Diskriminationsalgorithmen und sorgfältige Programmierung voraussetzen. Auch die Interpretation gespeicherter Elektrogramme bei Tachykardieepisoden ist bei Zweikammer-ICDs zuverlässiger.
Zusammenfassend stellen Zweikammersysteme eine wertvolle Bereicherung der ICD-Therapie dar, erfordern jedoch eine sorgfältige Programmierung, um diesen Vorteil auszuspielen. |
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| ISSN: | 0938-7412 1435-1544 |
| DOI: | 10.1007/s00399-008-0606-0 |